Johannes Peter widmet sich in seiner Dissertation den Inneneinrichtungen der Stadtpaläste in Sevilla von ca. 1770 bis 1840/50, die im Gegensatz zu den Palästen in und um Madrid noch nicht erforscht sind. Neue Paläste wie die heutige Casa de la Provincia, aber auch bestehende wie der Palacio de las Dueñas und der königliche Alcázar wurden zu dieser Zeit neu ausgestattet. Insgesamt wird Sevilla um 1800 „europäischer“ und rückt ins Blickfeld der Reisenden. Einerseits werden die eigenen künstlerischen Strömungen – insbesondere mudéjar und Barock – weiterhin geschätzt, andererseits ist man offen für den Klassizismus. Auch Mobiliar im englischen und französischen Stil findet Anklang. In den 1830er-Jahren wird Sevilla zu so etwas wie der Hauptstadt der Romantik in Spanien, was sich auch in den neuen Inneneinrichtungen und auch der Wertschätzung von älteren Ausstattungsstücken niederschlagen dürfte. Ein Vergleich mit Stadtpalästen in anderen spanischen Städten und in Europa bietet sich an.

Herr Peter hat in Mainz, Göttingen und Sevilla Kunstgeschichte studiert und mit dem Master of Arts mit Auszeichnung abgeschlossen. Seine vielfältigen Interessen in Malerei, Kunsthandwerk, Numismatik, Architektur usw. spiegeln sich auch in seinen Publikationen und Abschlussarbeiten wider (Bachelorarbeit über Velázquez‘ Schmiede des Vulkan, Masterarbeit über die mittelalterlichen Fuldaer Münzen). Mehrere Jahre war Herr Peter für das Vonderau Museum Fulda und die Staatlichen Museen zu Berlin tätig und hat dabei auch eine große Ausstellung mitkuratiert.